Mit kleinen Kindern zu nähen ist etwas Besonderes. Besonders mit meiner Tochter, finde ich. Sie ist noch ungeschickt, hat keine Geduld und meine Nähmaschine ist zu schnell um sie auch mal machen zu lassen (einen Fingerschutz besitze ich auch nicht).
Also braucht es etwas, wo man nähen kann ohne Nähmaschine, Nadeln und es muß schnell gehen... Ach ja, völlig sinnlos sollte das Ergebnis auch nicht sein.
Lösung die Erste: Pixibuchhülle. Das kennt sie, das mag sie, das braucht sie...
Vor Ostern gab es beim Aldi als Osterdeko Filzstreifen. 15cmx2m. Davon habe ich für dieses Projekt 2 Pakete gekauft. Das reicht locker für einen ganzen Kindergartenbestand an Pixibüchern...
Wir brauchen:
- besagtes Filzband
- ein Pixibuch zum abmessen
- etwas Wolle
- eine Schere oder Rollschneider
- eine Lochzange oder Ahle (bei größeren Kindern nicht nötig)
- Sticknadeln oder Tesafilm (Annika hat Tesa bekommen, ich habe die Sticknadel verwendet)
- eventuell etwas Klimbim
- wer kein Augenmaß hat oder Perfektionist ist braucht noch ein Lineal
Das Filzband ausrollen, auf einer Seite das Pixibuch anlegen, umschlagen, so daß das Buch nicht ganz bedeckt ist. Die blaue Linie wird die Mitte. 1-2cm vom Pixibuch entfernt. Dann passen auch die größeren Minibücher rein oder ganz viele Pixibücher.
Entlang der (gedachten) Mitte einmal umschlagen und abschneiden.
Ich habe jetzt mit Stecknadeln die beiden Umschläge fixiert. Das ist nicht unbedingt nötig, sorgt aber später für kleine Vorteile bei der Lochvergabe. Jetzt werden alle 1-2 cm kleine Markierungen gesetzt. Wer ein gutes Augenmaß hat und nicht pingelig ist spart sich das. (Wenn die Kinder nähen, entweder markieren oder Löcher vorstechen)
Bei großen Kindern mit Sticknadel reicht das, den Kleinen locht man die Markierungen mit der Lochzange vor und stößt die Löcher durch.
Jetzt gehts ans nähen. Ich habe mich erst einmal umentschieden und lieber die pinkfarbene Wolle geholt. Den Faden habe ich doppelt genommen, auf eine Sticknadel aufgefädelt und am unteren Ende einen Knoten gemacht.
Bei kleinen Kindern wird der Wollfaden statt der Sticknadel mit einem Stück Tesa am vorderen Ende umwickelt (man kann auch einen Schnürsenkel statt Wolle nehmen)
Das wird jetzt von innen durch einen der Taschenbeutel wie gezeigt gefädelt und einmal fixiert, indem man den Faden durch die Schlaufe zieht:
von der Tascheninneseite nach vorne, oben drüber und von hinten wieder in die Innenseite, durch die Schlaufe und vorne wieder raus.
Ab dann immer schön von rechts nach links arbeiten und von hinten nach vorne durch alle Lagen durchstechen. (Eigentlich stickt man von links nach rechts, aber ich sehe das bei den ganz Kleinen nicht so verbissen. Noch nicht.)
Ist man hinten angekommen kann man den Faden verknoten oder im Taschenboden auf die andere Seite führen und dort weiter machen bis man am Ende angekommen ist. Dort wird der Faden verknotet und der Knoten ins innere der Tasche gezogen. Eventuell noch mit einem Zusatzknoten sichern.
Im Prinzip: FERTIG:
Jetzt kommt die Kür für Mama oder größere Kinder: eine Kordel flechten, knüpfen, weben... was auch immer gerade ansteht. Mit dieser wird die Hülle lose zusammengebunden. Mama darf sich auch beliebige, andere Verschlußtechniken überlegen: Knöpfe, Druckknöpfe, das berühmte Gummiband (wie ich es im genähten Buch verwende), Lochgummi und Knöpfe... Ich habe aus 3x2 Woll-Fäden eine Kordel geflochten, die mit ein paar Perlen bestückt und fertig.
Und so schaut das aus, wenn man keine Zeit zur Vorbereitung hat, nicht messen geht und eine fast-4-jährige das machen darf:
Größere Kinder mit mehr Geduld können hier natürlich auch ihre ersten Stick- und Applikationsübungen durchführen.
Viel Spass beim nachmachen.
Eure
neko
Samstag, 3. Mai 2014
Nähen mit Kindern
Trackbacks
Trackback-URL für diesen Eintrag
Kommentare
Ansicht der Kommentare:
(Linear | Verschachtelt)
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.