Hin und wieder werde ich gefragt ob ich nach dem Windmühlenquilt noch eine Decke plane und ich erwähne auch, daß meine Kinder oft den Wunsch nach einer eigenen Decke äußern.
Ich greife also auch dieses Jahr mal wieder dem Christkind unter die Arme.
Fertig bin ich noch lange nicht, aber ein Anfang ist gemacht:
Für Lola habe ich zu meinem 9ð-Lineal und tief in die Restekiste gegriffen:
Eine Blume hat einen Durchmesser von knapp 50cm.
Das gesamte Top ist ca 140x190cm groß.
Bei der Großen mußte ich lange nachdenken, welches Muster es sein soll. Etwas Formales, ein bisschen modern, nicht zu klein, ruhig, aber trotzdem jetzt nicht die typische Klein-Karo-Restedecke.
Von Jenni auf Youtube kenne ich viele Anleitungen für Patches und ich habe mich letztendlich für 'ihren' Stern entschieden. https://www.youtube.com/watch?v=i6ddFsZu7yo&t=850s
Diese Anleitung habe ich für mich auf eine Version mit noch weniger Hirn vereinfacht. Das kann man dann nebenbei machen. Ganz Meditativ ohne grpß nachzudenken.
Vereinfachte Version:
(1/4"-Nähfuß - ich weiß, klingt blöd, cm und inch zu mischen, geht aber in diesem Fall auf)
Wähle eine helle Hintergrundfarbe und 2 dunklere und einen helleren bunten Stoff. Ich habe weiß als Hintergrundfarbe genommen, damit es nicht so dunkel wird.
2 Quadrate 16x16cm - je 1 in Hintergrundfarbe + eine dunkle Farbe.
4 Quadrate 12x12cm - je 2 in hell und dunkel
4 Quadrate 11x11 - Hintergrundfarbe + einmal diagonale Markierungslinie pro Quadrat
4 Quadrate 10x10 - Hintergrundfarbe + einmal diagonale Markierungslinie pro Quadrat
Die beiden großen Quadrate werden wie bei Jenni mit den Außenseiten zueinander aufeinander gelegt und am Rand füßchenbreit abgesteppt.
Jetzt kommt der Unterschied zu Jennis Anleitung:
Die nächste Gruppe bekommt auf einem Stoff einmal eine Linie in der Diagonalen, wird je eine helle und eine dunkle Farbe aufeinandergelegt und entlang der Markierungslinie füßchenbreit rechts und links entlanggenäht.
Jetzt wird zum Rollschneider gegriffen und das große Quadrat zwei Mal diagonal geteilt (es entstehen 4 Teile) und die kleinen Quadrate auf der angezeichneten Linie einmal geteilt.
Die entstandenen zweifarbigen Quadrate werden jetzt idealer Weise kurz auseinandergebügelt (mit dem Fingernagel gut auseinanderdrücken tuts auch, Bügeleisen ist sicherer).
Jetzt kommen die 11x11-Quadrate auf die ehemaligen 12x12-Quadrate, bzw. was davon jetzt übrig ist. Diese werden wieder mit der schönen Seite aufeinander gelegt. Die Markierung geht einmal über die Diagonale noch ohne Naht. Der einzige Punkt, an dem man ein klein wenig nachdenken muß.
Jetzt noch einmal entlang der Diagonalen rechts und links füßchenbreit nähen, wieder auseinanderschneiden und auffalten.
Jetzt sind alle Teile beisammen und man kann den Stern zusammensetzen:
Das Endergebnis ist ca 35cm hoch und breit, inklusive Nahtzugaben.
Meiner hier auf dem Bild ist etwas größer. Ich habe ihn auf ein Anfangsquadrat von 20x20cm 'hochgerechnet'. Dabei entstehen leider krumme Zwischenwerte, die man während der Arbeit begradigt. Es sind nur wenige Millimeter, aber die machen sich trotzdem bemerkbar.
Und hier habe ich geübt: Die Sterne haben die oben genannten Maße und kommen damit auf 68x68cm. Damit brauchen sie noch einen Rahmen außen drumherum, denn ich will auf 1mx1m kommen, perfekte Babygröße.
Bei Annika gibts noch kleine Sterne dazu. Die Farben sind eher kühl in Richtung blau gehalten. Quilting gibts später, da habe ich nämlich ein kleines Problem: nicht genug Stecknadeln. Mir fehlen selbst ein paar Nadeln für den grünen Quilt, der ist nämlich schon gesandwiched und wartet darauf, daß bei den anderen die Näharbeiten fertig werden und ich die Maschine umbauen kann.
So viel von hier.
Eure neko
Mittwoch, 16. November 2016
Quilt Windmühlen in rot-weiß
Anfang dieses Jahr habe ich beim Bernina-Wettbewerb für rot-weiß-Quilts mitgemacht. Gewonnen habe ich zwar keinen Preis, dafür eine wundervolle Sommer- und Bettdecke, die nicht nur ich liebe. Meine Kinder schlafen ebenfalls gerne darunter.
Er ist ca 170x220 groß, also genau richtig als Decke oder Tagesdecke. Gedacht war er als Sofa-Überwurf. Allerdings hat er sich erfolgreich als Sommerdecke für die Nacht und ganz allgemein als Schlafdecke gemausert.
Hier möchte ich ein wenig über seine Entstehung berichten.
Am Anfang hatte ich einen Plan in gimp gemacht:
Mit dem bin ich dann Stoffe shoppen gegangen:
Der erste Probeblock. Getestet habe ich hier auf welche Endgröße ich beim Block komme, sowie das Handling und ganz wichtig das kleine Windrad in der Mitte auf der Rückseite. Da ist der Stoff geschickt (und dekorativ) gelegt, damit man weniger Stoff auf einem Haufen hat.
Und dann bin ich schnippeln und nähen gegangen... in Serienproduktion halt:
Randstreifen auslegen, möglichst spiegelsymmetrisch im verwendeten Stoffmuster:
Streifen oben und unten das Gleiche (geht nicht ganz auf, fällt aber auch nicht auf):
Und ab unter die Nähmaschine damit:
In der Kiste liegen jetzt nur noch die Rest- und Test-Blöcke:
Die beiden schönsten Restblöcke kommen auf die Rückseite.
Erster Versuch für einen QR-Code auf dem Label. Es hat am Ende 3 Versuche gebraucht, bis einer brauchbar war. Aber den Gag mußte ich mir geben. Das wollte ich schon immer mal machen.
Ernstere Themen: Die Windmühlenflügel der beiden zentralen Blöcke werden mit (modernem) Trapunto verstärkt. Das bedeutet, die bekommen eine extra-Schicht Füllung/Innenleben, damit sie optisch schöner zur Geltung kommen.
Das Gleiche habe ich noch an verschiedenen Stellen im weißen Quiltbereich gemacht:
Jetzt werden die drei Schichten: Top - Batting - Rückseite aufeinandergelegt und miteinander verbunden. Der Teppich im Wohnzimmer reicht gerade aus, wenn man alle Möbel bis an die nächste Wand rückt...
Schwierigkeit dabei: Beide zentralen Blöcke der Vorder- und Hinterseite sollen aufeinander liegen, damit sie beim Quilting am Ende vorne und hinten identisch aussehen und keine unschönen Linien quer drüber gehen.
Die Lagen werden mit Stecknadeln gegen verrutschen gesichert und kleine Moosgummibopperl verhindern, daß ich mich ständig an den Nadelspitzen piekse:
Das Binding wird schon einmal vorbereitet:
was man später nicht sehen wird: ich hatte nicht genug bunten Stoff und habe das Binding auf der Innenseite mit meinem weißen Stoff 'verlängert'.
Jetzt wird die Maschine etwas umgebaut und auf Quilting eingestellt und los gehts: Die Mittelblöcke hatte ich vorher mit der Hand und einem wasserlöslichen Faden (kann man später einfach auswaschen) sicherheitshalber schon einmal geheftet. Und hier fange ich auch an.
Von hier aus habe ich mich - etwas untypisch - nach außen vorgearbeitet. Immer in kleinne Häppchen, ganz wie Zeit, Kinder, Kondition und Konzentration es zulassen. Nur keine Gewaltmärsche!
Von hinten sieht man das Quilting natürlich viel schöner:
Ich hatte mir vier verschiedene Möglichkeiten überlegt, wie ich einen Windmühlenblock quilten könnte. Diese Varianten habe ich dann durchrotiert und zwar so, daß sie jeweils von der Mitte der Reihe aus gespiegelt verlaufen. Irgendwie muß ich sie ja mischen und gleichmäßig verteilen.
Die Reste habe ich auch gleich zu einem Miniquilt für Annikas Teddy verarbeitet:
Und weiter mit meinem Werk: Ich habe den weißen Bereich in Zonen aufgeteilt, in denen sich ein besonderes Motiv immer gehäuft wiederholt. Grundmotiv ist ein Meander-Muster. Eingestreute Motive sind: Feder, Herz, Blume, Schmetterling. Jeweils ein Element in einem Bereicht wurde noch mit Trapunto verstärkt - hätte es nicht gebraucht, die kommen bei dieser Verarbeitung nicht zur Geltung. Dazu habe ich noch einen 'weißen' ungequilteten Bereich, den ich mit einer Doppellinie in rot umrandet habe.
Fertig!!! Fotoshooting!
Vorderseite:
Rückseite:
Beim Binding habe ich mich für ein überbreites Binding (ca 6cm breit) entschieden, Da ich keinen wirklichen Rahmen habe.
Zwischen äußerer Mühlenreihe und Binding habe ich mich für ein Windböen-Wellen-Muster entschieden.
Der Innenteil, jeweils das mit Trapunto unterlegte Objekt gezeigt:
Im Schmetterlingsbereich gibt es eine Besonderheit: Ich habe einen Schmetterling seinen Bereich 'verlassen' lassen und ihn etwas in den weißen, ungequilteten Bereich gezogen. (Das Gleiche habe ich noch mit einer Blume an der gegenüberliegenden Seite gemacht) Ich fand die Idee nett, wie der Schmetterling quasi seine Decke verläßt und wegfliegt.
Die zentralen Windmühlenblöcke sind beide gleich gequiltet:
Und hier das Label mit dem QR-Code. Er funktioniert sogar durchs Netz, wenn man nicht zu nah dran geht (http://www.neko.eu/quilts/no3.html).
Und zum Schluß noch ein Bild, welches Gert beim Foto-Shooting gemacht hat:
Bilanz? Tolles Teil! Wir (d.h. alle Mädels dieses Hauses) lieben den Quilt heiß und innig. Er ist so, wie er ist, ein perfekter Sommerquilt. Deswegen durfte er auch in unseren Urlaub nach Italien mitreisen. Jetzt, im Winter benötigt er allerdings eine warme Kuscheldecke oben drauf.
Das netteste Erlebnis bisher damit: Nachts irgendwann tapst es ins Schlafzimmer: 'Mama, ich will unter Deiner Decke schlafen...' Nicht: Mama ich will kuscheln oder Mama, ich habe schlecht geschlafen oder was auch immer. Nein, sie wollte unter meiner Decke schlafen...
Ob ich so etwas wieder machen werde? Ja, die Weihnachtsquilts für die Kinder sind bereits in Arbeit.
Eure neko
Er ist ca 170x220 groß, also genau richtig als Decke oder Tagesdecke. Gedacht war er als Sofa-Überwurf. Allerdings hat er sich erfolgreich als Sommerdecke für die Nacht und ganz allgemein als Schlafdecke gemausert.
Hier möchte ich ein wenig über seine Entstehung berichten.
Am Anfang hatte ich einen Plan in gimp gemacht:
Mit dem bin ich dann Stoffe shoppen gegangen:
Der erste Probeblock. Getestet habe ich hier auf welche Endgröße ich beim Block komme, sowie das Handling und ganz wichtig das kleine Windrad in der Mitte auf der Rückseite. Da ist der Stoff geschickt (und dekorativ) gelegt, damit man weniger Stoff auf einem Haufen hat.
Und dann bin ich schnippeln und nähen gegangen... in Serienproduktion halt:
Randstreifen auslegen, möglichst spiegelsymmetrisch im verwendeten Stoffmuster:
Streifen oben und unten das Gleiche (geht nicht ganz auf, fällt aber auch nicht auf):
Und ab unter die Nähmaschine damit:
In der Kiste liegen jetzt nur noch die Rest- und Test-Blöcke:
Die beiden schönsten Restblöcke kommen auf die Rückseite.
Erster Versuch für einen QR-Code auf dem Label. Es hat am Ende 3 Versuche gebraucht, bis einer brauchbar war. Aber den Gag mußte ich mir geben. Das wollte ich schon immer mal machen.
Ernstere Themen: Die Windmühlenflügel der beiden zentralen Blöcke werden mit (modernem) Trapunto verstärkt. Das bedeutet, die bekommen eine extra-Schicht Füllung/Innenleben, damit sie optisch schöner zur Geltung kommen.
Das Gleiche habe ich noch an verschiedenen Stellen im weißen Quiltbereich gemacht:
Jetzt werden die drei Schichten: Top - Batting - Rückseite aufeinandergelegt und miteinander verbunden. Der Teppich im Wohnzimmer reicht gerade aus, wenn man alle Möbel bis an die nächste Wand rückt...
Schwierigkeit dabei: Beide zentralen Blöcke der Vorder- und Hinterseite sollen aufeinander liegen, damit sie beim Quilting am Ende vorne und hinten identisch aussehen und keine unschönen Linien quer drüber gehen.
Die Lagen werden mit Stecknadeln gegen verrutschen gesichert und kleine Moosgummibopperl verhindern, daß ich mich ständig an den Nadelspitzen piekse:
Das Binding wird schon einmal vorbereitet:
was man später nicht sehen wird: ich hatte nicht genug bunten Stoff und habe das Binding auf der Innenseite mit meinem weißen Stoff 'verlängert'.
Jetzt wird die Maschine etwas umgebaut und auf Quilting eingestellt und los gehts: Die Mittelblöcke hatte ich vorher mit der Hand und einem wasserlöslichen Faden (kann man später einfach auswaschen) sicherheitshalber schon einmal geheftet. Und hier fange ich auch an.
Von hier aus habe ich mich - etwas untypisch - nach außen vorgearbeitet. Immer in kleinne Häppchen, ganz wie Zeit, Kinder, Kondition und Konzentration es zulassen. Nur keine Gewaltmärsche!
Von hinten sieht man das Quilting natürlich viel schöner:
Ich hatte mir vier verschiedene Möglichkeiten überlegt, wie ich einen Windmühlenblock quilten könnte. Diese Varianten habe ich dann durchrotiert und zwar so, daß sie jeweils von der Mitte der Reihe aus gespiegelt verlaufen. Irgendwie muß ich sie ja mischen und gleichmäßig verteilen.
Die Reste habe ich auch gleich zu einem Miniquilt für Annikas Teddy verarbeitet:
Und weiter mit meinem Werk: Ich habe den weißen Bereich in Zonen aufgeteilt, in denen sich ein besonderes Motiv immer gehäuft wiederholt. Grundmotiv ist ein Meander-Muster. Eingestreute Motive sind: Feder, Herz, Blume, Schmetterling. Jeweils ein Element in einem Bereicht wurde noch mit Trapunto verstärkt - hätte es nicht gebraucht, die kommen bei dieser Verarbeitung nicht zur Geltung. Dazu habe ich noch einen 'weißen' ungequilteten Bereich, den ich mit einer Doppellinie in rot umrandet habe.
Fertig!!! Fotoshooting!
Vorderseite:
Rückseite:
Beim Binding habe ich mich für ein überbreites Binding (ca 6cm breit) entschieden, Da ich keinen wirklichen Rahmen habe.
Zwischen äußerer Mühlenreihe und Binding habe ich mich für ein Windböen-Wellen-Muster entschieden.
Der Innenteil, jeweils das mit Trapunto unterlegte Objekt gezeigt:
Im Schmetterlingsbereich gibt es eine Besonderheit: Ich habe einen Schmetterling seinen Bereich 'verlassen' lassen und ihn etwas in den weißen, ungequilteten Bereich gezogen. (Das Gleiche habe ich noch mit einer Blume an der gegenüberliegenden Seite gemacht) Ich fand die Idee nett, wie der Schmetterling quasi seine Decke verläßt und wegfliegt.
Die zentralen Windmühlenblöcke sind beide gleich gequiltet:
Und hier das Label mit dem QR-Code. Er funktioniert sogar durchs Netz, wenn man nicht zu nah dran geht (http://www.neko.eu/quilts/no3.html).
Und zum Schluß noch ein Bild, welches Gert beim Foto-Shooting gemacht hat:
Bilanz? Tolles Teil! Wir (d.h. alle Mädels dieses Hauses) lieben den Quilt heiß und innig. Er ist so, wie er ist, ein perfekter Sommerquilt. Deswegen durfte er auch in unseren Urlaub nach Italien mitreisen. Jetzt, im Winter benötigt er allerdings eine warme Kuscheldecke oben drauf.
Das netteste Erlebnis bisher damit: Nachts irgendwann tapst es ins Schlafzimmer: 'Mama, ich will unter Deiner Decke schlafen...' Nicht: Mama ich will kuscheln oder Mama, ich habe schlecht geschlafen oder was auch immer. Nein, sie wollte unter meiner Decke schlafen...
Ob ich so etwas wieder machen werde? Ja, die Weihnachtsquilts für die Kinder sind bereits in Arbeit.
Eure neko
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