Also habe ich zu Papier und Kuli gegriffen und schnell skizziert (mit so einer Skizze kann ich einfach besser denken wenn ich den Schnitt dazu entwerfe)
Oben gewickelt für die wachsende Oberweite und eine Kellerfalte für die wachsende Kugel.
Soweit so gut. Kellerfalte? Noch nie gemacht! Also muß ein kleines Opfer her. Näh-Anleitung aus dem Internet genommen: Anleitung für eine Kellerfalte
Annikas Puppe ist handlich, klein und nackig (derzeit steckt sie in einem viel zu großen Pulli von Annika). Also die Puppenmaße genommen, meine Idee (Für die Puppe mach ich das als Kleid, sonst wird das so fummelig - denkste!) und ein Schnittmuster fabriziert:
Ein Stoffrest...hmmm... und da kam mir mal wieder dieser wunderbar glänzende Saristoff in die Quere. Das war ein Fehler, davon später mehr.
Und hier das Endergebnis:
Und nun zum 'Das mach ich nächstes Mal anders' und sonstigen Details:
- Schnittmuster: für die Puppe keine Bindebändchen, sondern Druckknöpfe. Das ist einfacher.
- Schnittmuster: bei der ersten Anprobe fiel mir auf, daß der untere Teil der Wickelung vorschaut. Deswegen wurde er abgerundet und gekürzt. Nächstes Mal gleich beachten.
- Der Ärmelausschnitt darf etwas größer/länger werden.
- Kellerfalte: Ging erstaunlich gut von der Hand, bzw. Nähmaschine. Sie darf nächstes Mal aber gerne großzügiger ausfallen - so prozentual zur Gesamtbreite.
- Stoff: Merke: diesen Stoff ausschließlich in Verbindung mit einem Trägerstoff verwenden! Der ist nicht nur glitschig, sondern franst aus und die Nähte sind nicht stabil.
- Ausführung: Merke: Ärmel bei Fummelteilen erst an Vorder- und Rückenteil nähen, dann, zusammen mit den Seitennähten, schließen. Wie bei Babykleidung auch, nur noch kleiner. Sonst gibts Handarbeit (die Ärmel sind mit der Hand eingenäht).
- Zuschnitt: Nahtzugaben nicht auf Puppengröße schrumpfen! Sonst muß es eine maßstabsgetreue Puppennähmaschine machen.
Tja... und warum hat Püppi das Kleid nicht an? Die Ärmel sind irgendwie zu eng geworden, ihre dicken Arme passen nicht rein. Deswegen mußte meine Gießwasserflasche den Kleiderständer geben.
Hat Püppi denn nicht anprobiert? Aber natürlich haben wir! Ich habe bei der Gelegenheit die Position für die Druckknöpfe festgelegt und festgestellt: Ärmelausschnitt ist knapp aber müßte noch gerade gehen... Und dann habe ich die Ärmel gemacht.
So. Wenig Verluste (Material), viel gelernt und nun kann ich meine Tunika entwerfen. Und vielleicht findet sich ja irgendwann mal eine Puppe mit weniger moppsigen Ärmchen. (Deko-Puppe? Weil belastbar sind die Nähte nicht...).
Einen Verlierer gibt es jedoch: Die Puppe. Die hat immer noch nichts anzuziehen und muß in Annikas abgelegten Pulli zelten.
Eure neko.
Nekos Blog am : Umstands-Wickeltunika Eigenentwurf